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Japan – Beppu

Am nächsten Tag ging es zu meinem persönlichen Highlight der Reise – wir fuhren nach Beppu. Ich liebe Onsen und der Herbst oder Winter sind genau die richtige Jahreszeit um deren Potenzial richtig auszunutzen. Bei kaltem Wetter in einem Becken mit natürlichem und heißem Wasser zu sitzen und die Natur zu genießen ist einfach was jeder mindestens einmal im Leben erleben sollte. Beppu ist für viele heiße Quellen berühmt und verfügt über mehrere hunderte Quellen.

Unser Onsen-Hotel war das Kurodaya und war wunderbar. Wir hatten ein Tatamizimmer auf dem wir mit Futon schliefen und hatten ein Abendessen das ich einfach nicht vergessen kann. Aber dazu später mehr…. Mit dem Auto ging es von Fukuoka nach Beppu und wir mussten natürlich erst einmal was Essen. Was bietet sich da nicht besser an, als sein eigenes Essen im Dampf einer Quelle zu Garen und zu verspeisen? Das “Jigoku-mushi Kobo Kannawa” ist ein Projekt von der Stadt oder Präfektur Beppu/Oiota und man sucht sich sein Gemüse, Fisch und anderes aus und gart dies mit Hilfe einer Eieruhr und den angestellten. Anschließend genießt man dieses unter blauen Himmel. Es hat sehr lecker geschmeckt und denke das kommt den Farmern in der Gegend sehr entgehend.

Damit man nicht den ganzen Tag in den verschiedenen Onsen herumlungert gibt es die “Tour of Hell”. Dabei kann man acht verschiedene Quellen in Beppu besuchen und die Verschiedenheiten Lernen und bestaunen. Dabei lernt man welche Sulfate und sonstigen Mineralien in den verschiedenen Quellen die Farbe des Wasser verfärben. Hier sollte man sich gleich einen Pass für alle Höllen sichern, denn damit kann man einiges sparen. Das waren Umi Jigoku, Oniishibouzu Jigoku, Yama Jigoku, Kamado Jigoku, Oniyama Jigoku und Shiraike Jigoku.

Nach dem ganzen anschauen von den ganzen Quellen hat man natürlich richtig Lust selber in ein Onsen zu steigen und so sind wir zurück zum Hotel. Kurz einge’checkt ging es auch direkt in das Hauseigene Onsen und die Seele baumeln lassen. Es gibt wirklich nichts besseres als nach einem Tag herumlaufen in ein Onsen zu steigen… Bei dem ganzen heißen Wasser und der Sauna bekommt man richtig Hunger und die Lust auf das Abendessen steigt auf ein unermessliches.

Bei der Reservierung von dem Hotel mussten wir schon entscheiden was wir als Hauptgang zum Essen haben wollen, weil bei einem neun Gängemenü ist alles zeitlich abgestimmt und man sollte pünktlich erscheinen. Was uns dann geboten wurden hatte ich noch nicht erlebt. Die Japanischeküche kann mich immer wieder überraschen in Qualität und Einfallsreichtum um den Gaumen explodieren zu lassen. Ich weiß nicht wie ich es wirklich beschreiben soll, aber die Japanische Küche kann die verschiedensten Geschmäcker in einem kleinen Gericht verstecken und man schmeckt noch jede einzelne aus dieser heraus. Waaaaaahhhhhh!

Am Vortag konnten wir leider nicht alle Quellen von der Höllentour besichtigen und so haben wir die letzten beiden am frühen morgen besichtigt. Das waren Chinoike Jigoku und Tatsumaki Jigoku. Natürlich startete der Tag mit einem Onsen besuch und einem guten Frühstück.

Bevor wir jedoch diesen wunderbaren Ort wieder verlassen mussten, haben wir uns noch ein kleines Spezial aus Beppu gegönnt. Ein Sand-Onsen am Meer. Dabei wird man in Sand, welches durch ein Onsen erwärmt wird, vergraben und man genießt die Sicht auf das Meer. Eine etwas andere Möglichkeit ein Onsen zu genießen, aber genauso gut. Wir hatten Glück das wir noch dran gekommen sind, weil wir natürlich nicht reserviert hatten und es eigentlich ausgebucht war.

Anschließend mussten wir uns jedoch auf den Weg machen, damit wir noch zeitlich nach Kumamoto kommen würden. Unser letzter geplanter Stopp auf Kyushu.

Japan – Ookawachiyama

Von Fukuoka sind wir mit dem Auto in das kleine Dorf Ookawachiyama gefahren. Das Dorf ist bekannt ihr für seine Arbeit mit Keramik. Die Straßen waren, wie immer in Japan, frei und wir sind zügig ankommen. Ich bin jetzt nicht wirklich ein Fan von Keramik und so haben wir auf dem Trip noch einen kleinen Stopp gemacht und haben selber getöpfert. Das hat viel Spaß gemacht und war in einem kleinen Museum. Ich glaube wir waren knapp drei Stunden vor Ort und der Besitzer machte keine Anzeichen das er noch irgendwas anderes heute machen würde. Leben auf Kyushu ist eben ein bisschen langsamer :)

Leider habe ich meine Tasse noch nicht, aber die sollte demnächst irgendwann in der Post landen und ich bin mal gespannt ob das etwas geworden ist. Auf den Fotos sieht sie jedenfalls schon einmal gut aus.

Mit einer erheblichen Verspätung sind wir in Ookawachiyama angekommen. Einem kleinen Dorf mit vielen schönen Bergen. Das besondere, wie bereits erwähnt, sind die Keramikarbeiten die man kaufen kann. Diese werden jedoch nicht nur verkauft sondern auch hergestellt und haben einen erheblichen Preis. Das Dorf selber ist recht klein und liegt am Rand einer Bergkette und man möchte eigentlich sofort weiter in die Berge laufen.

Japan – Fukuoka

Nach der kurzen Fährenfahrt von Korea nach Japan war mein Ziel Fukuoka, Kyushu auch schon erreicht. Es war mein erstes mal auf Kyushu und ich war schon sehr gespannt auf Landschaft, Menschen und Essen. Kyushu hat viele kleine Berge und ist mit diesen eigentlich durchweg durchgezogen und (oh wunder) hat viel Meer zu bieten. Ich traf mich mit zwei Freundinnen und wussten nicht was mich die nächsten Tage erwarten sollte. Die Planung hatte ich ganz den Mädels überlassen.

Wir wohnten im Guesthouse Kane. Einem super Hostel. Es ist sehr nett eingerichtet und man schläft auf Tatami mit Futon. Sehr groß ist es nicht und nur ein Dutzend (oder ein paar Mehr) haben Platz. Um in die Hostel zu kommen muss man durch eine kleine Bar gehen und im hinteren Bereich geht es richtig los. Die Besitzerin ist sehr freundlich und hilft gerne bei Fragen. Leider habe ich keine eigenen Fotos von Kane, aber ich würde auf jedenfall wieder vorbei schauen.

Bilder von Fukuoka sind auch eher ein paar wenige geworden. Die Stadt ist in Japan eher eine kleinere und man kommt super mit der Bahn oder dem Fahrrad von A nach B und hat trotzdem alles vor Ort. Das Essen ist der Wahnsinn und ich glaube so gut wie auf Kyushu habe ich noch nicht in Japan gegessen. Auf Kyushu gibt es auch viele lokale Spezialitäten wie Motsunabe, Tonkatsu Ramen, frischen Kaisendon, Mizutake, Jigokumushi und meinem neuesten Lieblingsfisch dem  Mentaiko. Alles zu empfehlen und muss unbedingt gegessen werden.

Es ist alles ein bisschen lokaler und die Menschen nehmen oder haben noch wirklich Zeit mit anderen zu Reden und das macht Kyushu wirklich sehr angenehm. Ein bisschen langsamer zu sein als der Rest ist mir Sicherheit nicht verkehrt und das hektische Tokyo sollte sich eine Scheibe abschneiden. Komisch, aber ich denke es wäre ein Ort in dem man super Leben könnte!

Korea – Busan

Die Zeit in Korea ging zu Ende und mein letzter Stop war Busan. Hätte ich gewusst wie gut mir Korea gefällt hätte ich noch ein paar Tage dran gehangen, aber man hat ja meistens die Chance noch einmal wieder zu kommen. Ich kann Korea jedem nur empfehlen.

Nachdem ich mit dem KTX in Busan ankam ging es mit der Bahn zu meinem Hostel Indyhouse. Das Hostel liegt in Haeundae und ist nur ein paar Minuten vom Strand entfernt wie auch ein paar Bars und Clubs. Wieder einmal eine sehr gute Hostel. Saubere Zimmer und ein super Gemeinschaftsraum mit Terrasse.

Der Yonggung Tempel ist nur knapp zwanzig Minuten von Haeundae mit dem Bus und liegt direkt am Meer. Er ist nicht zu groß, aber eine Reise wert. Ich war jedenfalls noch nie an einem Tempel direkt am Meer und es hat irgendwie etwas imposantes.

In Busan hatte ich selber nicht so viel Zeit und kann eigentlich nur sagen, dass es eine Universitätsstadt ist und es viele Bars und Kneipen gibt. Leider gibt es viele Clubs die nur Koreaner reinlassen. Das Koreanische BBQ schmeckt jedoch auch in Busan sehr gut :) Als letztes habe ich noch mein Handy am Hafen von Busan abgegeben und war über die kleine Rechnung überrascht. Für knapp eine Woche habe ich 13,500 KRW bezahlt – das sind noch nicht mal 10 Euro.

Meine Abreise war in frühen morgen Stunden mit der Mirejet nach Fukuoka. Die Überfahrt dauert nur knapp drei Stunden, aber ist verdammt Teuer. Ein Flug von Seoul nach Fukuoka wäre günstiger geworden, aber wenn ich schon einmal in Busan bin… warum nicht. Die Fahrt war ohne Probleme und wir hatten ruhigen Seegang. Der Japanische Zoll hatte es jedoch mal wieder knallhart auf mich abgesehen. Ich bin schon einmal aus einem Drittland (Indonesien) nach Japan eingereist und mein Gepäck wurde überprüft. Das gleiche auch wieder in Fukuoka. Ich glaube ich werde immer zum üben von dem Personal ausgewählt, weil immer stand noch jemand dabei und sagte ihr wie was geprüft werden sollte. Die Prüferin selber war mehr als Vorsichtig und Entschuldigte sich bei jedem Teil was sie anfasste. Natürlich war alles in Ordnung und ich konnte ein weiteres mal Japanischen Boden betreten…………

Korea – Cheongju

Auf meinen Weg in den Süden von Korea war mein erster Stop in Cheongju um eine Freundin zu besuchen. Die Busverbindungen in Korea sind sehr gut und von Seoul kann man eigentlich alle paar Minuten in eine andere Richtung von Korea fahren. Die Preise sind dabei im Gegensatz zum KTX sehr moderat und man sieht ein bisschen Highway :)

Der Plan war die Nacht in einem Jjimjilbang zu verbringen und am nächsten Tag den Songnisan National Park zu besuchen. Ein Jjimjilbang ist wie eine Sauna und Badehause in dem man auch Schlafen kann. Man bekommt jedoch nicht ein Bett sondern man legt sich einfach auf eine Matratze und Kopfkissen. Es ist irgendwie mit einem Capsule Hotel zu vergleichen nur ohne Kapseln. Der Preist ist dabei sehr moderat und die günstigste Variante in Korea zu schlafen. Man sollte nur ziemlich betrunken sein oder gute Oropax dabei haben, weil man mit vielen Menschen in einem Raum schläft und gefühlt schnarchen die alle. Ein, Zwei Tage kann man das mit Sicherheit an einem Stück aushalten, aber man sollte nicht den ganzen Urlaub in einem Jjimjilbang verbringen, weil es doch nicht so erholsam ist.

Am nächsten morgen ging es mit dem Bus zum Songnisan National Park. Der Bus war schon komplett voll und wir mussten im Gang platz nehmen. Das sollte sich später auf dem Pfad auch nicht ändern, weil es war Samstag. Am Wochenende strömt ganz Korea in die Berge und so war alles sehr voll. Es fühlte sich wie eine Klassenfahrt mit ganz vielen Unbekannten an und war recht lustig. Nach ein paar Hundert Höhenmeter hatten wir dann aber nicht mehr Lust hinter den anderen her zu laufen und haben einen anderen Pfad genommen, der zwar nicht zum Gipfel führte, aber zu einem kleinen und ruhigen Tempel führte. Ich kenne den Gipfel zwar nicht, aber denke dass dies viel besser war als hinter hunderten Menschen an zustehen.

Am gleichen Abend bin ich mit dem Hochgeschwindigkeitszug KTX nach Busan gefahren. Der Zug ist so etwas wie der ICE oder Shinkansen – schnell und teuer. Das einzig besondere war wohl das es auch Fernseher im Gang gibt. Mit dem Zug kommt man in wenigen Stunden von Seoul nach Busan ohne einen Tag im Bus zu verbringen.