In machen Ländern muss man zurzeit eine Quarantäne untergehen bevor man sich frei im Land bewegen kann. Das ist von Land zu Land unterschiedlich und in manchen kann man es sogar zuhause machen oder eben im Hotel. Ich musste das bis jetzt einmal in Hong Kong und gerade in Taiwan machen.
Beidemal waren es 14 Tage und in eher günstigeren Hotels. Ich glaube das ist wichtig zu erwähnen, weil nicht jeder sich ein fünf Sterne Hotel leisten kann mit großen Zimmern und leckerem Essen.
Das Zimmer
Auch wenn die Zimmer meistens nicht gross sind gibt es ein paar Sachen zu bedenken. Das wichtigste ist ein grosses Fenster das Sonnenlicht hereinlasst, aber auch das man raus schauen kann. Am besten mit einer Strasse oder Häuser so das man was zu tun hat und sich etwas “bewegt”. Das hilft beim ablenken und man hat was zu tun. Ein Tisch und ein ordentlicher Stuhl. Wenn man das Glück hat während der Quarantäne arbeiten zu können, braucht man beides. Ich hatte nicht so viel Glück, aber man kann sich immer einen standing desk bauen mit dem was man hat und somit den Tisch ausgleichen. Müsste ich noch einmal Quarantäne machen würde ich mir vermutlich einen portablen standing desk kaufen. Den kann man danach auch weiterverwenden.
Das Essen
Das Hotel ist in der Regel verantwortlich drei Gerichte zu servieren, das heist jedoch nicht dass die lecker sein müssen. Ich denke da kommt es auf die Preisklasse an, aber bei dem Hotel in Hong Kong war das Essen verdammt schlecht und ich habe entweder nichts gegessen oder Essen von außerhalb bestellt. Das muss man vorher prüfen ob das Hotel dies erlaubt. Ein super Tipp den ich bekam war für Foodpanda oder Delivero sich anzumelden (ein Monat kostenlos für Pro), weil dadurch kann man viel Geld sparen (Lieferkosten).
Das Internet
In beiden fällen war das Internet nicht gut und wenn man wie ich arbeiten muss ist das problematisch. Daher unbedingt eine Sim Karte kaufen die unlimitiertes Internet hat. Man kann entweder sein Handy als Hotspot benutzen oder einen 4G/5G router mitbringen.
Ansonsten
Immer hilfreich war:
Pulverkaffee oder Tee
Feuchttücher
alle benötigten Ladekabel
gemütliche Klamotten
Erfahrung
Ich war positive überrascht und hatte keine Probleme die Zeit zu verbringen. Es hilft jedenfalls zu arbeiten und damit habe ich die meiste Zeit verbracht. Ansonsten habe ich an anderen Projekten gearbeitet und mich beschäftigt gehalten. Viele Videotelefonie und mit anderen kommuniziert. Um sich bei Laune zu halten kann man sich mit leckerem Essen oder trinken vergnügen. Auf der anderen Seite kann man auch die Stille genießen und viel nachdenken. Kommt immer auf die Person drauf an und wie lange die Quarantäne dauert. Vierzehn Tage waren schon das Limit und ich war am Ende auch immer froh raus zu sein. Ich hoffe das wird nicht die Norm! Eine Routine zu haben auch wichtig und sich eigene Ziele setzen, ob das Sport ist oder das Zimmer zu putzen, irgendwas sollte es sein.
Hallo Ihr da – ist da noch Jemand? Irgendwie verrückt, aber ich habe soeben gesehen das es fast vier Jahre her ist das ich hier etwas geschrieben habe. Als der Blog noch aktiv war gab es knapp jeden Monat einen Artikel und ich war ein bisschen Stolz darauf. Vieles ist in den letzten Jahren passiert und dank Corona hat es die ganze Welt gespürt. Was ist sonst noch passiert?
Achja, 2017 ging es für mich in eine neue Wahlheimat und das war keine andere Stadt (oder Land) als Hong Kong. Damals war es noch eine ganz tolle und weltoffene Stadt die mich mit weiten armen willkommen geheißen hat und mir eine neue Heimat geboten hat. Es war verrückt, von Berlin nach Hong Kong. Ich hatte mir immer gesagt, wenn es nochmal nach Asien gehen sollte, dann wird es vermutlich Hong Kong sein. Ich war schon ein paar mal vorher zu besuch und sie hat mir schon immer gefallen und ich wollte die Stadt ein bisschen mehr erkunden.
Nachdem ich zufälligerweise ein Jobangebot in der Hand hatte ging auch eigentlich alles relativ schnell. Das Visum war innerhalb einem Monat ausgestellt und der Flug daraufhin gebucht und los ging es mit meinen zwei Koffern. Am Anfang erst einmal in ein service apartment eingezogen das mit seinen 10qm und preisen von einem Haus einen guten Eindruck von Hong Kong gegeben hat (war aber auch egal, weil es draußen viel interessanter war) und später dann in eine Wohngemeinschaft im gleichen Stadtviertel von Sheung Wan gewohnt. Es hieß also in den neuen Job einarbeiten, die Stadt erkunden und gleichgesinnte treffen. Man hat viel gearbeitet, aber auch viel Spaß gehabt.
Hong Kong selber besteht aus verschiedenen Aspekten aus meiner Sicht, einmal sind es die ganzen Hochhäuser auf einem Haufen. Sowas gibt es wirklich nur in Hong Kong – aber auch die ganze Natur um diese Metropole herum ist sowas von genial. Es gibt viele Inseln und Strände und Berge und Wanderwege die es zu erkunden gibt. Innerhalb von einer halben bis ganzen Stunde kann man immer an einem Strand sein in Hong Kong. Die anderen Aspekte sind die ganzen Ausländer (wie ich) die nach Hong Kong kommen um zu arbeiten und etwas bewirken wollen und dann gibt es noch die Hong Konger die genau das gleiche wollen. Am Ende gibt es dann noch die Kantonesisch und Englisch. Das alles ergibt eine super Atmosphäre.
Natürlich ist nicht alles perfekt und mit der Zeit erkennt man welche Probleme es doch in der Gesellschaft gibt. Es gibt unterschiedliche Gruppierung, z.B. bleiben Ausländer im großen doch unter sich und Hong Konger für sich selber. Die Stadt bietet nicht genügen günstige Wohnung und die Gehälter für einheimischen sind sehr unterschiedlich von dem von Ausländern. Die Arbeitskulturen sind unterschiedlich und jeder hat andere Erwartungen. Das gleiche auch in der Freizeitgestaltung. Sehr interessant und spannend zu sehen – manchmal frustrierend, aber so ist das eben.
Mir wurde es in Sheung Wan irgendwann zu hektisch, zu laut, zu teuer und es hat mich anschließen auf eine kleine Insel namens Peng Chau vertrieben. Ich hatte Glück und habe eine super Wohnung direkt am Strand gefunden. Das ist das tolle an Hong Kong. Die Fähre dauert nur 25 Minuten und man ist vom Trubel auf einer kleinen Insel wo kaum jemand Englisch gesprochen hatte und das Leben einfach mal ein bisschen entspannter voran geht. Bis heute noch einer der besten Entscheidungen die ich in Hong Kong getroffen habe auch die Insel zu ziehen und die Welt von einem anderen Blickwinkel zu sehen. Jetzt hatte ich auch endlich verstanden warum Leute in Vororte ziehen – gar nicht mal so dumm, aber vielleicht kommt das auch mit dem Alter.
In der Zwischenzeit hatte ich noch die wichtigste Person in meinem Leben kennengelernt – meine Frau. Ich hab ihr vieles zu danken und hoffe ich konnte ihr auch eine andere Seite von Hong Kong zeigen. Wir sind auch viel gereist, den Hong Kong ist einfach super gelegen um die Nachbarländer zu besuchen.
Leider, leider hat die Regierung in 2019 gezeigt für wen sie eigentlich arbeitet und das sind nicht die Menschen von Hong Kong. Als alles anfing gab es noch Pressefreiheit, Demonstrationsrecht und freie Meinungsäußerung. Nach Monatelanger Proteste und Polizeigewalt und kein entgegenkommen der Regierung wurden dann ein neues Gesetze verabschiedet – “National Security Law” was all die normalen Freiheiten einer Demokratie entzogen hat. Das hat dann die Demokratiebewegung zum Ende gebracht und hat vielen Leuten die Hoffnung genommen. Es ist sehr Schade das es nicht geklappt hat, aber es hat auch der Welt gezeigt was China mit Hong Kong vorhat und es hat vielen die Augen geöffnet. Es hat viele Menschen beeinflusst und auch verändert. Viele haben sich mit Politik vorher nicht beschäftigt, weil es einfach sehr bequem war in Hong Kong zu wohnen und viele nicht betroffen hat. Das hat sich mittlerweile sehr geändert und es wird sich noch mehr in der Zukunft ändern. Dank es neuen Gesetzes haben die meisten auch Angst darüber zu reden, weil es sehr ungewiss ist was akzeptable ist oder nicht.
Ende 2019 kam dann was heutzutage alle unter Coronavirus kennen. Aus China in die ganze Welt. Ich war echt beeindruckt und habe es auch erst später gelernt wie gut die Honkongnesen darauf reagiert haben. Gerade weil sie mir SARS schon Erfahrung hatten. Damals dachte ich echt das andere Regierungen es ernster nehmen würden, aber wie wir heute wissen haben es die meisten auf die leichte Schulter genommen und jetzt sind wir wo wir eben sind. In Hong Kong gab es im vergleich sehr wenige Fälle und ich war froh in Hong Kong zu sein. Natürlich gab es auch Einschränkungen, aber wenn man diese mit anderen Ländern vergleicht sind die Menschen in Hong Kong doch glimpflich davongekommen. Ich denke da darf man sich bei den Menschen bedanken, weil diese sehr diszipliniert damit umgegangen sind und dazugelernt haben.
Jetzt haben wir schon den zweiten Geburtstag von dem Virus (wo wir alle dachten das wäre nach drei Monaten vorbei) und die Welt ist immer noch verrückt und man fragt sich echt wie das weitergehen soll. Die Frage haben wir uns auch gestellt und was unsere Prioritäten sind. Was erwarten wir voneinander, von der Welt, aber auch wie wir Wohnen wollen und was heutzutage möglich ist. Schlussendlich haben wir entschieden das es momentan keine Zukunft in Hong Kong gibt (vielleicht ändert sich das wieder?) und so haben wir entschieden die Stadt zu verlassen.
Nach knapp fünf Jahren hieß es dann abschied zu nehmen und die Augen auf eine neue Zukunft zu lenken. Der ganze Prozess hat vor knapp einem Jahr begonnen und ist noch nicht beendet. Wo geht es hin? Es geht nach Taiwan. Ein bisschen nördlicher, aber immer noch in der Gegend. Wie überall gibt es Pro und Kontra, aber am Ende haben die Pro’s überwogen und es ging an die Vorbereitungen.
Das bewegt mich dazu wieder den Blog aufleben zu lassen, weil ich mich auf einer Seite mies fühle warum ich aufgehört habe in und über Hong Kong zu schreiben, aber auch auf der anderen Seite weil es nicht so einfach werden wird wie in Hong Kong. Das wird hoffentlich mehr Menschen helfen und interessieren. Die nächsten Einträge werden über unsere Entscheidung sein, aber auch wie der Prozess ist während einer Pandemie umzuziehen und welche Hindernisse es zusätzlich gibt.
Zum Ende meines Urlaubs musste ich noch einmal in Hong Kong vorbeischauen, weil mir die Stadt einfach super gefällt und Freunde besucht habe. Von Bangkok sind es nur knapp drei Stunden und das meiste Gepäck habe ich am Flughafen abgegeben und bin dann nur noch mit Handgepäck weiter.
Durch Zufall war die 1600 Panda World Tour in Hong Kong und das konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Es soll bewusst machen das nur noch 1600 Pandas in der freien Wildnis leben und gefährlich am aussterben sind.
Ich wollte jedoch auch noch einen echten Panda sehen und im Ocean Park gibt es diese sogar. Vor dem Central Ferry Pier auf HK Island gibt es einen günstigen Bus der einen direkt zum Park bringt. Es wird momentan auch eine Metrohaltestelle gebaut, aber wer weis wann die vollendet wird. Mit einem Eintrittspreis von 32 Euro bestimmt nicht das billigste Vergnügen, aber der Park ist auch riesig und man könnte viel viel viel mehr machen.
Diesmal war dem Panda sogar so langweilig das er sich bewegt hat und man endlich mal einen laufen sehen konnte. Sehr schön, aber leider sind die Gehege auch hier deutlich zu klein für ein so großes Tier.
Wer sich anschließend ein bisschen entspannen will und auf das Meer schauen will der sollte unbedingt mit einem Taxi weiter nach Stanley fahren. Wunderschönes kleines Dörfchen am Meer mit einer schönen Promenade zum genießen. Dazu eine frische Kokosnuss schlürfen und die Seele baumeln lassen. Zurück Fahren kann man mit dem normalen Bus nach Central und noch die Natur ein bisschen bestaunen.
Macau, Macau! Für die einen ein Spieler Paradies und für die anderen eine Kulturstädte der Portugiesen. Mit dem Speedboot braucht man nur eine Stunde von Hong Kong und schon ist man auf der kleinen Insel. Ein Visum oder ähnliches brauchen Deutsche nicht und somit ist die Anreise ohne Probleme möglich.
In der Altstadt sind noch viele alte Gebäude und Kirchen von den Portugiesen die mit den ganzen Chinesen etwas unrealistisch wirken und man denkt das irgendwas komisch ist. Man gewöhnt sich aber schnell daran und kann sich die vielen Sehenswürdigkeiten anschauen. Zum Abschluss des Tages waren wir noch in der in der Vorstellung von “The House of Dancing Water”. Es ist fast ausschließlich auf dem Wasser und bedient sich vieler dieser Elemente. Auf jedenfall ein Besuch wert, wenn man schon einmal da ist.
Die Insel Lantau ist nicht nur die größte in Hong Kong, sondern die Discovery Bay war auch unser Zuhause für die Woche. Neben ein paar Resourts hat sie noch den Flughafen und viele viele Berge und Wanderwege. Das bekannteste Ziel ist der große Buddha auf einem Berg. Den kann man bequem über eine Gondelfahrt von über einer halben Stunde besuchen. Wenn man will kann man sogar eine Gondel mit Glasboden bekommen, aber ich sag mal das lohnt sich nicht wirklich. Man hat riesige Fenster und sieht alles sehr gut.
Die Fahrt geht über den Wanderweg und dabei kann man ganz “bequem” den armen Leuten beim Wandern zu schauen. Das nächste mal geht es auf jedenfall zu Fuss zum Buddha, aber dafür muss man schon einmal einen halben Tag wandern einplanen. Wahnsinn was da wieder so mancher auf sich nimmt. Leider hatten wir nicht die Zeit andere Wanderwege auszuprobieren und die abgelegenen Strände zu besuchen. Neben dem Buddha kann man sich noch die Po Lin Monastery anschauen. Leider hatte diese sehr viele Bauarbeiten und man konnte die Gebäude nicht in voller Pracht genießen.