Es wird gesagt das man sich das beste für den Schluss aufheben soll – richtig? Wann weiß man das schon, aber auch der Zufall spielt dabei eine wichtige Rolle und zum Ende unserer Reise in Indien haben wir genau das geschafft. Es ging nach Shillong einer kleinen Stadt im Nord-Osten von Indien hinter Bangladesch. Dabei fing alles gar nicht gut an. Eigentlich wollten wir von Kolkata mit dem Zug nach Guwahati fahren, aber leider haben wir keinen Platz mehr in dem Zug bekommen und mussten mit dem Flieger nach Guwahati. Wir haben dementsprechend etwas wichtiges in Indien verpasst – einen Nachtzug. Es gibt also gründe wieder zu kommen ;)
In Guwahati angekommen ging es mit einem shared Taxi nach Shillong. Zu unserer Überraschung dauerte das knapp vier Stunden und der Highway wird momentan noch gebaut und dementsprechend war es etwas buckelig. Nachdem wir jedoch nach ein paar Minuten zu viert bei dem Fahrer saßen war es so eng, das man sich nicht mehr bewegen konnte und ich gemütlich geschlafen habe. Somit habe ich gar nicht so viel von der Fahrt mitbekommen. Die Fahrt geht jedoch in die Berge und ist mit sehr vielen Kurven und Höhen ausgestattet, wie mir später die Rückfahrt zeigte.
Das Gebiet um Shillong bzw. die ganzen Staaten im Nord-Osten sind von der Religion mit einer mehr zahl von Christen bewohnt. Ich will nicht sagen das es etwas mit der Religion zu tun hat, aber die Region könnte auch ein eigenes Land sein und nicht zu Indien gehören. Die Kultur, die Menschen, Gebäude und das Verhalten sind komplett anders was ich bis jetzt in Indien gesehen hatte. Als erstes ist es uns bei den Klamotten aufgefallen. Alle, Frauen und Männer, ziehen sich sehr westlich an und man sucht Sarees vergeblich. Man hat uns gesagt das Hindi so gut wie keiner spricht sondern nur Englisch und seinen eigenen Dialekt. Wir konnten uns jedenfalls mit jedem unterhalten ;) Der Verkehr war viel ruhiger und ich glaube eine Hupe haben wir vielleicht nur ein Dutzend mal gehört (obwohl die Straßen voller Autos waren). Die Landschaft ist der Wahnsinn. Auch wenn wir Pech mit dem Wetter hatten so haben wir die Umgebung erkundet und die Berge sind einfach einladend. Wer es noch nicht gemerkt hat – Shillong gefällt mir!
ABER ABER… wie kommt man dazu nach Shillong zu fahren? Ein Bekannter aus ARI wohnt in Shillong und ich musste ihn unbedingt besuchen. Er war auch so freundlich das wir sogar in seiner Organisation Bethany Society nächtigen. Dabei konnten wir direkt sehen mit welchen Problemen sich eine NGO in Indien herum schlägt und was man für eine Kraft braucht für eine zu arbeiten. Diese wird auch von verschiedenen Deutschen Trägern in Projekten unterstützt und ist ziemlich groß in der Gegend.
Unser erster Tag war ein Sonntag und das ist wie ein Sonntag in Deutschland. Es hat einfach nichts offen. Ich hätte nicht gedacht das so etwas in Indien möglich ist… Damit wir jedoch nicht auf der faulen Haut herumliegen, wurde uns ein Taxi mit Fremdenführerin (aka Frau vom Fahrer) gestellt (welche wir natürlich selber bezahlt haben) und haben die Gegend erkunden. So ging es zu den Nohlikai Falls, 7 Sister Falls, Masmai Cave und verschiedenen Aussichtsplattformen. Es war also ein sehr entspannter Tag und mussten nichts selber Organisieren – auch nicht mal schlecht.