Letztes Wochenende ging es fuer 6 Tage nach Kyoto. Unser erster kleiner Urlaub :)
Vorbereitung:
Ja, die Vorbereitungen.. wie manche vielleicht wissen waren wir schon in Deutschland nicht so die schnellsten Planer wenn es um das Reisen ging. Wir waren da eher spontan und haben uns kurzfristig entschieden, wie es wo lang geht. Manchmal sehr dumm, aber manchmal auch sehr gut.
Jedenfalls sind wir in Japan auch nicht viel besser. Vor zwei Wochen haben wir also entschieden das Wochenende nach Kyoto zu fahren um es im Japanischen Herbst zu erkunden. Jedenfalls hatten wir da die Idee, also eine Woche spaeter erstmal unsere Japanisch Lehrerin davon erzaehlt und die hat uns glatt mal ein Hotel empfohlen und wollte uns direkt einen Nachtbus mieten. Ging uns natuerlich alles viel zu schnell :) Also haben wir uns erstmal das Hotel angeschaut und dann eine Woche vor Abfahrt entschieden mal zu buchen. Da der Freitag ein Nationaler Feiertag war, waren alle guenstigen Hotels komplett ueberfuellt und wir haben nur noch Plaetze fuer Sonntag und Montag bekommen. Wenigstens schon einmal die Haelfte der Tage ein Dach ueber dem Kopf. Das reicht dann aber auch. Wir wollen mit dem Vorbereiten ja nicht uebertreiben und ausserdem Flexibel bleiben. Dann haben wir uns mal entschieden (5 Tage vor Abreise) um die Reise zu kuemmern, da die Busse nun alle schon gerappel voll sind (wegen dem Feiertag und jeder in dieser Jahreszeit nach Kyoto will) wollten wir mach schauen was ein Zug kostet. Der ist aber viel zu Teuer (der Shinkansen kostet so um die 13000Yen von Tokyo aus, also viel zu viel), der Zug braucht knappe 13 Stunden und das ist uns einfach zu viel (dabei kostet der auch 10000Yen – man kann schon nach China fliegen fuer 12000Yen).
Was bleibt uns dann also noch? Natuerlich nur noch per Anhalter zu fahren. Ohne Winter Ausruestung mehrere Hunder Kilometer an einem Tag zu berappeln. Das wird sicherlich spassig. Wir haben uns dazu entschieden, weil es einmal wahrscheinlich genauso lange dauert wie der Zug und man viel mehr mit Menschen in Kontakt kommt (wenn wir den ueberhaubt mitgekommen werden). Guenstiger ist es natuerlich auch :) Der Plan war dann Freitag Morgends mit dem ersten Bus irgendwie an den Highway zu kommen und dann mit gebastelten Schildern irgendwie erst nach Tokyo zu kommen und dann nach Kyoto (oder direkt kyoto).
Auf gehts:
Wir sind am Freitag morgen mit dem ersten Bus zum Interchange (Autobahn) gefahren und haben uns mit unseren netten Schildchen bei der Auffahrt postiert. Nach ungefaehr 20 Minuten wurden wir dann bis nach Utsunomiya mitgenommen. Nach weiteren 45 Minuten wurden wir glatt nochmal mitgenommen. Na, wenn das nicht funktioniert. Wir sind dann bis vor Tokyo gekommen zu einem Interchange Kreuz. Dort haben an die 3 oder 4 Autobahnen sich getroffen und sind zu einer verschmolzen. Wir wurden dann mitten auf der 15 Spurigen Autobahn herraus gelassen und das fanden die Mitarbeiter anscheinend gar nicht so toll. Wir wurden dann jedenfalls von der Strasse “begleitet” und wurden im Nichts herrausgelassen. Das war unser Ende. Es gab nichts, aber auch wirklich nichts an dem Ort. Alle Leute die auf die Autobahn wollten, waren schon auf der Autobahn und nur sehr wenige Autos sind noch auf die Autobahn gefahren und haben uns nicht mitgenommen. Wir haben es dann nochmal unter einer Bruecke, bei einer anderen Auffahrt probiert, aber das hat leider nicht geklappt. Daraufhin haben wir uns 1,5 Stunden durch die “Gegend” geschleift bis wir eine U-Bahn gefunden hatten die uns nach Tokyo faehrt. Das hat uns natuerlich wieder Mut gegeben und wir haben uns an einem “Strategisch guten Platz” aufgestellt wo alle Leute aus Tokyo auf eine Autobahn fahren die nach Nagoya fahren. Die Autofahrer fanden das alle sehr witzig wie wir da vor dem McDonalds standen mit unseren Schildern, aber leider hat uns da auch keiner mitgenommen. Nach weiteren 1,5 Stunden und Dunkelheit haben wir dann beschlossen aufzugeben und zu schauen ob wir nicht noch einen Nachtbus bekommen koennen.
Den haben wir zum Glueck auch bekommen, aber fuer 8000Yen. Eigentlich wollten wir Geld sparen, aber das ging jetzt mal komplett in die Hose. Im Endeffekt haben wir fuer die Reise mehr Geld als geplant ausgegeben und einen ganzen Tag verschwendet. Ausserdem noch in einem Bus schlafen und komplett erschoepft vom herrumstehen und laufen. Der Bus war aber nicht schlecht und man konnte recht gut schlafen. Danke, aber Trampen werde ich in Japan nicht mehr.
Kyoto:
In Kyoto angekommen haben wir uns erstmal in einem Starbucks gestärkt und mit Fuji-san Kontakt aufgenommen. Fuji-san ist ein ex-Volunteer bei ARI und ist halb Deutscher und Studiert momentan in Kyoto. Er musste leider in die Uni und somit haben wir uns dann erstmal die Tempel und Schreine um den Bahnhof angeschaut. Wunderschön! Ich weiß gar nicht wie ich das ausdrucken soll, die ganze Stadt ist einfach sehr schön. Die ganzen kleinen Strassen, Häuser und Gärten sind sehr schön und verleihen eine angenehme Gelassenheit. Alle Anlagen liegen momentan in einem roten Glanz. Die Bäume verändern ihre Farben in Rot und Gelb. Das war auch der Grund warum wir an diesem Wochenende nach Kyoto gefahren sind. Es hat sich auf jedenfall sehr gelohnt und ich kann jedem nur empfehlen zu der Jahreszeit in Kyoto mal vorbeizuschauen. Ich werde jetzt die Bilder nicht nach Tempeln oder Schreine sortieren, das wäre dann zuviel ;)
Die erste Nacht konnten wir bei Fuji-san in seinem kleinen Zimmer schlafen und wir konnten ein bisschen Reden. Was für uns natürlich sehr gut war, denn er hatte all das Hintergrundwissen was wir nicht
Hilft auf jedenfall sehr viel, wenn man von der Geschichte Kyotos mehr erfährt und wie sich das alles abspielt oder welchen Buddhismus man gerade vor sich sieht und wie er zustande gekommen ist.
Die folgenden zwei Nächte haben wir in einer Backpackers Hostel direkt in der Nähe vom Bahnhof gewohnt. Eine kleine, sehr saubere, nette, neue Hostel und das ganze für nur 2500Yen (p.P./p.N.). Ich denke mal das ist richtig wenig für Kyoto (vor allem bei unserem Reservierungstempo *g*) und ich kann jedem nur empfehlen da abzusteigen, wenn man eine Unterkunft in Kyoto braucht. Wir haben in einem Gemeinschaftsraum geschlafen, diese sind aber nur für 4 Leute ausgelegt und somit konnte immer nur ein anderer bei uns Schlafen, aber es gab soweit keine Probleme. Es gab außerdem eine große Küche, wo jeder der wollte sich was Kochen konnte. Man müsste also nicht jedes mal irgendwo Essen gehen.
Das Highlight für mich in diesen Tagen waren die Tempel bei Nacht. Es gibt zwei Wochen im Herbst in Kyoto wo verschiedene Tempel perfekt ausgeleuchtet werden. Wir hatten ziemliches Glück das wir gerade in dieser Zeit in Kyoto waren, denn es war umwerfend. Die ganzen Farben und Tempel oder Schreine kommen dabei noch einmal komplett anders herüber und es überwältigt einen einfach nur.
Die Tagen waren auch schon wieder gezählt und es ging zurück per Nachtbus nach Tokyo und von dort mit dem Zug nach Nasushiobara.
Kyoto ist eine richtig interessante Stadt und jeder der Japan mal besucht, muss sich Zeit für Kyoto nehmen. Es gibt anscheinend an die 2000 Tempel und Schreine zu beschauen und viele Viertel, wie Gion, haben unzählige kleine Läden die man einfach gesehen haben muss. Kyoto wurde nicht zerbombt, wie wenige anderen Städte in Japan und somit sind viele alte Gebäude noch erhalten und das hat einfach Stil :)
Hochauflösende Bilder gibt es wie immer hier. Will euch ja nicht überschwemmen :)
scheint sich ja richtig gelohnt zu haben, – jedenfalls lassen das Text und Bildervermuten. Bekommen wir die Kyoto-Führung nächstes Jahr auch?
Na, aber sich doch. Nur gibt es dann die Nachtführung wahrscheinlich nicht. Sorry!