Steffen auf Reisen

Myanmar

Die Massenproteste im südostasiatischen Myanmar sind die größten seit fast 20 Jahren. Sie richten sich gegen die Militärdiktatur, die vor 45 Jahren in einem Putsch die Macht übernahm und das rohstoffreiche Land seither zu einem der ärmsten Staaten der Welt heruntergewirtschaftet hat. Myanmar ist fast doppelt so groß wie Deutschland und war bis 1948 eine britische Kolonie. Mit der Unabhängigkeit stürzte der Vielvölkerstaat in politisches Chaos, das den Militärs den Weg für die Machtübernahme 1962 ebnete. Die bislang umfangreichsten Proteste gegen das Regime schlug die Armee 1988 gewaltsam nieder. Bis zu 3000 Demonstranten wurden damals getötet. Viele wurden verletzt, darunter auch Kinder. Prominentestes Opfer der Militärdiktatur des Landes ist die 62-jährige Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi. Sie führt die oppositionelle Nationale Liga für Demokratie, die bei den ersten freien Wahlen im Jahr 1990 eine klare Mehrheit gewann. Die Regierung erkannte den Wahlsieg nicht an. Suu Kyi hat seither elf Jahre entweder in Haft oder unter Arrest verbracht.
Auslöser der jüngsten Proteste war eine massive Erhöhung der Benzin- und Gaspreise Mitte August. Immer mehr Menschen schließen sich den protestierenden Mönchen an. Die Regierung droht mit “Gegenmaßnahmen”. Die Mönche genießen ein hohes Ansehen in Myanmar. 90 Prozent der rund 50 Millionen Einwohner sind Buddhisten. Das ehemals wohlhabende Myanmar gehört heute zu den ärmsten Länder der Welt. Es hat mehrere Flüchtlingsdramen hinter sich, ist durch Guerilla-Krieg, Zwangsarbeit und soziale Ungerechtigkeit zerrüttet. Das Bruttoinlandsprodukt betrug laut Internationalem Währungsfonds 2005 lediglich 220 Dollar pro Kopf – im Vergleich zu Deutschland ist das nicht einmal ein Hundertstel. In den neunziger Jahren lag die Inflation bei fast 35 Prozent. Heute liegt sie bei rund 45 Prozent. Wegen Menschenrechtsverletzungen ist Myanmar im Westen politisch weitgehend isoliert. Jedoch gibt es Unterstützung für die Proteste aus vielen Teilen der Welt. Seit Jahren verspricht Staatsoberhaupt General Than Shwe eine Verfassungsreform zur Demokratisierung des Landes. Gehandelt hat er bislang nicht. (via)

Bevor ich nach ARI kam, kannte ich dieses Land einfach nicht. Wirklich, ich kannte es nicht. Schon irgendwie beschämend, aber auch andere kannten es nicht (was natürlich keine Entschuldigung ist). Ich weiß nicht wie die Berichterstattung in Deutschland ist, aber ich denke mal jetzt kennt jeder das Land des Militärregimes.

Und das ist nur der Anfang. Wir haben hier ein paar Leute aus Myanmar und das geht echt schon einen ans Herz was in dem Land abgeht. Wie ich eben gelesen habe wurden die Demonstrationen vom Militär niedergeschlagen. Ich hoffe aber das die Menschen nicht aufgeben sondern es wieder und wieder versuchen, dabei aber nicht noch mehr Menschen verletzt oder getötet werden.
Die lahmarschige UN könnten sich auch mal in Bewegung setzen und nicht nur “Rumlabern”. Die Leuten haben es echt mal geschaft in dieser Militärdiktatur ein bisschen zu erreichen und die UN redet wahrscheinlich so lange bis alles wieder brach liegt und dann waren alle Mühen umsonst. Soweit darf es aber einfach nicht kommen.

Um direkt Informationen zu bekommen, kann ich den Blog von “Ko Htike” empfehlen. Er ist ein Mann aus Myanmar der in London wohnt und ihm werden Berichte und Fotos, soweit es geht, direkt aus Myanmar gesendet. Myanmar hat die krasseste Informationszensur die es nur gibt. Telefone wurden abgeschaltet, Reporter haben Einreiseverbot und das Internet wird komplett überwacht (viel krasser als in China).

Ich hoffe mal das es ein gutes Ende nimmt für die Menschen in Myanmar und das schnell andere Länder eingreifen und das Regime stürzen und nicht durch ein anderes ersetzen, sondern eine normale Demokratie ermöglicht wird.

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